in Jauer zu stehen. Das währte 2 Jahre lang. Ich bat mir öfters Urlaub aus, u. ging hieher in die Versamlungen, zum Segen für mein Herz. Anno 1744 marschirte ich mit nach Böhmen, u. kam mit beym Magazin zu Pardubiz zu stehen, Bey einem feindlichen Ueberfall, als ich eben auf der Wache stand, kam ich in große Angst um mein Leben; denn ich war gleichwol meiner Seligkeit noch nicht recht gewiß. Daher wandte ich mich mit Thränen zum Heiland, Er solte mir doch diesmal glücklich durchhelfen, u. mich wieder zu meinen Brüdern bringen, die mir überall einfielen. Es wurde mir auch so ausgemacht in meinem Herzen, daß es geschehen würde, daß ich mich nachher nicht mehr so fürchtete. Im Dec. desselben Jahres kam ich nach Schlesien zurück, u. in Strigau zu stehen. Ich sagte es meinem Capitain frey heraus, daß ich gern zuweilen meine Brüder in Gnadenfrey besuchen
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/325&oldid=- (Version vom 20.2.2025)