um 6 Uhr beteten wir auf unserm Sälchen die Osterlitaney, u. nachher gingen einige Brüder mit uns auf den Kirchhof, die Gräber unsrer entschlafenen Geschwister zu besuchen. Besonders eindrücklich war es uns, da wir auf dem Leichenstein des seligen Bruder Hollfeld den Vers erblickten: Der Grund, wo ich mich gründe, ist Christus u. sein Blut p. Unter den heutigen Versamlungen war auch eine mit den Kindern, die sehr weich u. angethan waren. Wir hatten in diesen Tagen Besuch von einigen Personen vom Lande, die um ihre Seligkeit bekümmert sind. D. 21tn wurde ein Abbittebrief von einer ausgeschlossenen Schwester gelesen, u. dieselbe herzlich wieder angefaßt. D. 4 May schlossen sich unsre 4 ledigen Schwestern im Geiste an ihre Chor-Verwandte in der Gemeine an, u. hatten ein paar Festversamlungen, in welchen sie sehr angethan u. weich waren.
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/271&oldid=- (Version vom 14.2.2025)