andrer mit Geduld tragen, u. darum gern vergeben muß, weil ihm so viel vergeben ist. Vor etwa anderthalb Jahren fing er selbst an zu merken, daß seine Kräfte geschwächt waren, u. es war ihm daher lieb, daß er ganz zur Ruhe gesezt wurde. Ein ziemlich starker Schlagfluß, der ihn auf eine kurze Zeit aller Empfindung beraubte, von dem er sich aber wieder erholte, schien der Vorbote von seinem Ende zu seyn. Und so sahe er auch selbst diesen Umstand an. Er äusserte oft, daß er nun nicht mehr lange leben werde; er sey auch bereit als ein versöhnter Sünder in die Ewigkeit überzugehen, Christi Blut u. Gerechtigkeit sey der einzige Grund seines Glaubens, u. damit hoffe er allein vor Gott zu bestehen, nur dieses bitte er sich vom Heiland zur Gnade aus, daß Er ihn mit einem langwierigen Krankenlager verschonen möchte. Und dieser Wunsch
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/25&oldid=- (Version vom 29.12.2024)