ihm sagen? Er war ein armer, aber durch Gnade reichlich getrösteter Sünder, dem das Wort von der Versöhnung, die durch Christum geschehen ist, sein Herz genommen hatte. Die Brüdergemeine sahe er an als seine Mutter, u. blieb in unverrückter Liebe zu ihr. Was ihm in derselben anvertrauet wurde, das suchte er mit vieler Treue zu besorgen. Es war ihm eine Freude, wenn er imstande war seinem Nächsten zu dienen. Im Umgang war er angenehm, bescheiden u. verständig, es mochte seyn, daß er mit Brüdern oder mit Fremden, mit Hohen oder mit Niedern zu thun hatte. Wenn auch schwere Dinge vorkamen, so blieb er in einem Gleichgewichte, u. ließ den Muth nicht leicht sinken. Wo er in einer Gemeine die Ortsherrschaft war, da erzeigte er sich als einen liebreichen u. gütigen Herrn. Bekleidete er ein ander Amt, so blieb er dabey, als ein Diener der Gemeine, in seinen gemessenen
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/193&oldid=- (Version vom 26.1.2025)