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Seite:GN.A.250 Gemein-Nachrichten 1788,5.pdf/130

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das Evangelium feindselig gesinnte Verwalter sind. Er hatte deswegen auch sein Theil reichlich zu leiden, war aber geduldig, u. pflegte zu sagen: „Den Leib können sie wol tödten, aber meine Seele ist in des Heilandes Händen, den kan u. will ich nicht verlassen, so lange ein Othem in mir ist; denn Er ist für mich gestorben, u. hat mich mit seinem Blut von meinen Sünden rein gewaschen.“ Voriges Jahr, da er einmal ganz krank u. elend zum Abendmahls-Sprechen kam, geschahe es, daß es in seiner Abwesenheit aus des Verwalters Garten etwas Frucht gestohlen wurde. Er ersezte den Verlust sogleich aus seinem geringen Vermögen, u. bat den Verwalter ihn nicht zu strafen, weil er zu krank sey die Strafe auszustehen. Dieser aber achtete so wenig seine Krankheit als seine freywillige Entschädigung, ließ ihn hinlegen u. derb auspeitschen. Diese Behandlung verkürzte ihm sein

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/130&oldid=- (Version vom 13.2.2025)