zwar unter folgenden näheren Umständen. 180 Philippus hatte kaum erfahren, dass Varus vom Könige Agrippa abgefallen und dessen Nachfolger Aequus Modius, der mit Philippus schon seit langem befreundet war, angekommen sei, als er an diesen schrieb, ihm seine Schicksale erzählte und ihn bat, den beigeschlossenen Brief an die königliche Familie gelangen zu lassen. 181 Modius freute sich sehr über den Empfang des Schreibens, weil er daraus ersah, dass Philippus wohlbehalten war, und sandte den Brief an die königliche Familie, die damals in Berytus weilte. 182 Sobald nun Agrippa erkannte, dass das über Philippus umlaufende Gerücht – die Sage hatte ihn zum Anführer der Juden im Kriege gegen die Römer, gemacht – falsch sei, schickte er Reiter ab, um den Philippus an seinen Hof zu berufen. 183 Als er angekommen war, begrüsste der König ihn huldvollst und stellte ihn den römischen Offizieren als den Mann vor, den das Gerücht als Abtrünnigen bezeichnet habe. Sodann befahl er ihm, mit einer Abteilung Reiterei unverzüglich nach der Festung Gamala zurückzukehren, alle seine Leute von dort abzuholen und die Babylonier wieder nach Batanaea zu versetzen.[1] 184 Zugleich beauftragte er ihn, dafür zu sorgen, dass seine Untergebenen sich aller aufrührerischen Umtriebe enthielten. Demzufolge begab sich Philippus schnell dorthin, um die Befehle des Königs zu vollziehen.
185 (37.) In Gamala aber hatte unterdessen Josephus, der Sohn eines heilkundigen Weibes, eine Anzahl verwegener junger Leute beredet, sich mit ihm zu erheben, und den Vorstehern der Stadt zugesetzt, dass sie vom Könige abfallen und die Waffen ergreifen möchten, indem er ihnen vorspiegelte, er werde ihnen die Freiheit verschaffen. Einige brachte er mit Gewalt auf seine Seite, andere, die ihm nicht beistimmten, liess er aus dem Wege räumen. 186 Damals töteten die Gamaliter auch den Chares sowie dessen Bruder Jesus, den Schwager des Justus
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/36&oldid=- (Version vom 4.8.2020)