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Seite:Flach Der deutsche Professor.djvu/165

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sind bis zum widerlichen Denuncianten, der in der kleinen Residenz das Ohr des Ministers bearbeitet. Auch hier bedauern wir, hinzufügen zu müssen, dass deutsche Professoren gegen eigene Landsleute so gehandelt haben. Pfui! –

Deshalb wird eine Regierung immer gut thun, sich von dem Einfluss der Professoren ganz zu emancipiren, da diese machtlos gegenüber einer Cliquenwirthschaft sind. Persönlich uninteressirte Regierungsbeamte werden stets die besten Ressortminister sein.


XVI.
Geldbewilligung der Fakultäten.

An manchen deutschen Hochschulen bekommt ein Extraordinarius, den man besolden will, keine Mark Renumeration von der Regierung, wenn dieselbe nicht von der Fakultät beantragt ist. In kleineren Ländern pflegen die Fakultäten eifersüchtig dieses Recht festzuhalten, weil sie dadurch eine Waffe in die Hand bekommen, mit welcher sie gutartige Kinder belohnen, böse Buben züchtigen können, und die grossen Fakultätspäpste bedienen sich dieser Waffe, wie der alte Zeus seines Blitzstrahles. Sie sitzen auf ihrem Sessel, empfangen die bittenden, hungernden

Empfohlene Zitierweise:
Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/165&oldid=- (Version vom 18.8.2016)