All ämool hatt’r än Schträäch[1] gemacht,
Daar schpäter wuur deengt belacht.
Mit noch än Annern d’n Wildern noog,
Un wiese sozen bein Mittogsmohl,
Kaam äne Fra[3] in Lauterbarger Thool[4],
Un ging su rasch wie wänn waar trieb,
„Kammerad“ sat’r un huub seine Flint,
„Eb meine Kugel die Kieb wull find!“
Un eher daar Annere kunnte woß saan[7],
Geschoog a d’r Schoß[8], kaum legt’r aan.
Loog die Fra un schrier „Ach und Weh“
Un ruffte schließlich in ihrer Nuuth:
„Ach liewer Gott jetzt bin ich tuudt[9]!“
Verschreckt wier dann Schoß huur knall’n,
Un kunnte arscht gaar nischt saan,
Verschtänert guckt’r net bluus aan,
Doch pletzlich erklang sei arschtes Wort:
Haar schrier jetzt laut: „Meichelmord!“
Un sate: „s’ is bluus halleb[10] su schlimm.“
„Guck“ sat’r „s’ waaren bluus Narrenschpossen,
Ich hoob bluus dorrich d’r Kieb geschossen,
Paß auf wännse zu sich kimmt,
Anmerkungen (Wikisource)
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 9. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg 1896, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_9.pdf/7&oldid=- (Version vom 18.11.2017)