Laabhaft[1] waarsch in dan arschten Toong[2],
Wie hie Alle dan Soldaten zusoong[3].
Un wänns su klappte Schritt un Tritt,
Su loff Jeder, wänns ging, immer mit.
Kunntes änklich gaar nett bess’r giehn;
Dänn schteets soog äs Schillerhaus[4]
Gerood wie äne Kantiene aus.
Vertraglichkäät waar in jeden Haus, —
Su holleffen die Soldaten of jeden Fall
Bei jeder Arb’t, ginge sugaar mit in Schtall[5],
Verzehlten Reiwergeschichten und bliem schteets nett
Von Aufschtiehn bis Oomz[6] zu Bett.
Su fräten sie sich, weil Alles waar gut gemacht.
Doch rasch verging die schiene Zeit
Un traurig wuurn[7] hie alle Leit
Wie pletzlich wuur nu commandiert:
Ja, Viel’n von dan Militär
Dan wuur d’r Obschied schmalich schwäär, —
Un Mannig’r schluchzte in tiefen Schmarz:
„Ach Annerschbarrig, du behellst mei Hartz!“
Do wimmeltes in Schtroßen von Männern un Fraan,
Die wollten dan Soldaten Frääd berät’n[9]
Un su weit wie meglich sie noch beglät’n.
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 6. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_6.pdf/25&oldid=- (Version vom 30.10.2023)