Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 2 | |
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Mich hot nämlich di vurige Nacht
Drim horricht, m’r hot doch eftersch gelasen,
Daß Lotterie is Viel’n ihr Glick gewasen;
Nu freeg ich Eich, wollt Ihr mit riskiern?
Su gans viel känne m’r nett verliern.
Die ich vurige Nacht sog in Schlummer, —
Ihr könnt Eich ju drauf besinne,
Mir schwaant’s[1], paßt auf, mir gewinne!“
Un rasch verging nu disser Tog,
Un Jeder goob d’n Kar’l Racht, —
Dar Einfall wär garnett schlacht.
Aenschtimmig huß es d’n annern Morring[2]:
„Kar’l, Du kannst das Luus besorring,
Du darfst natirlich Kän’ wos saan!“
Vor’n Luss waar nu schließlich a gesorrigt,
’s Gald hatter derzu geborrigt,
Dänn gewunne ward, huur m’r d’n Kar’l saan, —
Do warne nämlich prowezeit,
Daß sie noch wiern de glicklichsten Leit;
Hauptsachlich hetter, wie noch nie,
Viel Glick in d’r Lotterrie.
Dasses Thema war, d’r Ziehungstog;
Haar kam schließlich gans von Sinne,
Dänn wäns’n fruung bei d’r Arbt drinne:
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 2. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg 1887, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_2.pdf/18&oldid=- (Version vom 29.10.2023)