Pastor Meiling (zu Helene): Was ist –?
Schwester Helene (leise): Er stirbt.
Magdalene (im Krankenzimmer, schreiend): Richard – Richard – mein süßer Richard – hörst du nicht – deine Mamma ruft dich – (stürzt mit einem Schrei am Bette des Kindes zu Boden.)
(Fritz steht, Ball spielend, auf dem Podest der Freitreppe; die Kinder, mit denen er spielt, sind im Garten stehend zu denken und für die Zuschauer nicht sichtbar. Er ist außerordentlich lebhaft beim Spiel.)
Kinder (schreiend): Mir, Fritz, mir, mir!
Fritz: Hans kommt jetzt! (wirft) Ach du – du kannst ja nicht fangen! (Der Ball wird ihm wiederholt zugeworfen; er fängt ihn) Aber jetzt – aber jetzt – wer ihn kriegt! (Wirft den Ball mit einem kräftigen Schwung nach rechts in den Garten. Man hört die Kinder unter Geschrei dem Balle nachlaufen; Fritz bricht in ein lautes herzliches Gelächter aus. Dann plötzlich dreht er sich um, tritt in den Rahmen der Thür und ruft:) Papa! (Da er nicht gehört wird, ruft er noch einmal:) Papa!
Wöhlers (durch die Thür von links kommend): Nun, was ist denn los?
Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/90&oldid=- (Version vom 31.7.2018)