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Seite:Ernst Die groesste Suende.djvu/7

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1. Akt.

(Salon beim Großkaufmann Wöhlers. Prachtvolle, fast überladene Ausstattung. Die Thür im Hintergrunde ist geöffnet und gewährt einen Ausblick auf Freitreppe und Garten. Magdalene und Elise, letztere gesucht einfach, fast schwesternhaft gekleidet, kommen von hinten. Magdalene hält Elisens Hand. Links und rechts vom Zuschauer aus.)

1. Scene.

Magdalene: Wie schön, wie lieb von dir, daß du auf deiner Reise bei mir vorsprichst! du hast mich also nicht vergessen? In all’ der Zeit nicht? Wir haben uns lange nicht gesehen. Wart’ einmal: Das letzte Mal sahen wir uns, als du – (stockt.)

Elise: „Als du dich verlobest,“ wolltest du sagen – sprich es nur aus.

Magdalene: Ganz gewiß, ich wollte dir nicht weh thun –!

Elise (kalt und erhaben): O bitte! – Du thust mir nicht weh. Daß unsere Verlobung zurückging, war Gottes Wille.

Magdalene: Aber du hast mir noch garnicht gesagt, wohin denn deine Reise geht.

Elise: Nach Nieberg.

Magdalene: Nach Nieberg? Was willst du denn in dem langweiligen Nest?

Empfohlene Zitierweise:
Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/7&oldid=- (Version vom 31.7.2018)