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Seite:Ernst Die groesste Suende.djvu/114

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Scharff: So – das ist etwas anderes – Adieu – Behring – Herr Stein – – gnädige Frau – (ab.)

Magdalene (geht nach links ab, wirft an der Thür noch eine ängstlichen Blick auf Wolfgang.)


3. Scene.
Wolfgang. Stein.

Wolfgang (in heftiger Bewegung das Zimmer durchmessend): Herr Stein!

Stein (der sich verwundert umgeblickt hat): Herr Behring?

Wolfgang: Ich kann Ihr Präsident nicht werden.

Stein: Nein? – Un – un warum nich?

Wolfgang (vor ihm stehen bleibend): Weil eines Tages Ihre Vereinsgenossen mich von der Tribüne herunterpfeifen und mit Schimpf und Schande aus dem Saal treiben würden.

Stein (schweigt in höchstem Erstaunen.)

Wolfgang: Ha, es ist lächerlich – Ich muß ja überhaupt schweigen. Man hat mein Schweigen erkauft, Herr Stein. Damit Sie es wissen.

Stein: Erkauft –?

Wolfgang: Ooh – für Geld kann ich noch mehr. Ich habe sogar meine Zugehörigkeit zur Kirche noch vor kurzem aufgefrischt – dadurch, daß ich mich von einem Geistlichen habe trauen lassen. Ja, – was sagen Sie nun?

Stein: Herr Behring – jetz weiß ich nich – was ich sagen soll.

Wolfgang: Ja, jetzt spuckten Sie gern vor mir aus, wie? Wenn das hier nur nicht eine so verdammt

Empfohlene Zitierweise:
Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/114&oldid=- (Version vom 31.7.2018)