zurückführet, – und keinen Todten. – Die Maske steigt ab. – Es ist Angelo selbst. Der Tolldreiste! – Endlich, hier weiß er die Schliche. – Er winkt mir zu. Er muß seiner Sache gewiß seyn. – Ha, Herr Graf, der Sie nicht nach Massa wollten, und nun noch einen weitern Weg müssen! – Wer hatte Sie die Affen so kennen gelehrt? (indem er nach der Thüre zugeht) Ja wohl sind sie hämisch. – Nun Angelo?
Angelo. (der die Maske abgenommen) Passen Sie auf, Herr Kammerherr! Man muß sie gleich bringen.
Marinelli. Und wie lief es sonst ab?
Angelo. Ich denke ja, recht gut.
Marinelli. Wie steht es mit dem Grafen?
Angelo. Zu dienen! So, so! – Aber er muß Wind gehabt haben. Denn er war nicht so ganz unbereitet.
Marinelli. Geschwind sage mir, was Du mir zu sagen hast! – Ist er todt?
Angelo. Es thut mir leid um den guten Herrn.
Marinelli. Nun da, für Dein mitleidiges Herz! (giebt ihm einen Beutel mit Gold.)
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/73&oldid=- (Version vom 31.7.2018)