zu thun habe, als sich mit mir den Hals zu brechen. Und so beschied er mich auf die ersten acht Tage nach der Hochzeit.
Der Prinz. Mit Emilia Galotti! Der Gedanke macht mich rasend! – Darauf ließen Sie es gut seyn, und giengen: – und kommen und pralen, daß Sie Ihr Leben für mich in die Schanze geschlagen; sich mir aufgeopfert –
Marinelli. Was wollen Sie aber, gnädiger Herr, das ich weiter hätte thun sollen?
Der Prinz. Weiter thun? – Als ob er etwas gethan hätte!
Marinelli. Und lassen Sie doch hören, gnädiger Herr, was Sie für sich selbst gethan haben. – Sie waren so glücklich, sie noch in der Kirche zu sprechen. Was haben Sie mit ihr abgeredet?
Der Prinz. (hönisch) Neugierde zur Gnüge! – Die ich nur befriedigen muß. – O, es gieng alles nach Wunsch. – Sie brauchen sich nicht weiter zu bemühen, mein allzudienstfertiger
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/68&oldid=- (Version vom 31.7.2018)