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Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44 | |
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Sechszehnte Elegie.
„Warum bist du Geliebter nicht heute zur Vigne gekommen?
Wie ich dir es versprach wartet’ ich einsam auf dich.“ –
„Beste, schon war ich hinein, da sah ich zum Glücke den Oheim
Neben den Stöcken bemüht, hinwärts und herwärts sich drehn;
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Schleichend eilt ich hinaus!“ – O welch ein Irrthum ergriff dich! Nur ein Vogelscheu war’s was dich vertrieb! die Gestalt
Flickt er emsig zusammen aus alten Kleidern und Rohren,
Ach! ich half ihm daran, selbst mir zu schaden bemüht.
Nun! sein Wunsch ist erfüllt, er hat den losesten Vogel
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Heute verscheuchet, der ihm Gärtchen und Nichte bestielt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)