unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
|
vnd lydest die winterzeit vber vß. Vnd verdingt sich dem kürßner für ein knecht. Alß er nun vff die werrkstat ging sitzen vnd wolt beltz neyn da was er des geschmackß[1] nitt gewont / vnd sagt pfy / pfy bistu so weiß als kreyden vnd stinckst so vbel alß dreck / Der kürßner sagt schmackstu das nit gern vnd gest dar sitzen dz es stinckt das ist natürlich vnd ist von der wollen das daß schaf hat vff der rechten seiten Vlenspiegel schweig vnd gedacht ein boeß pfligt dz ander zů vertryben. vnd ließ so ein sauren furtz dz der meister vnd sein frowen die nasen zů můsten halten / vnd der kürßner sprach. wz machstu wiltu vbel fürtz lassen so gon vß der stuben in den hoff vnd fist sofil du wilt. Vlenspiegel sprach. Das ist einem menschen fil natürlicher zůgesuntheit / dan der gestanck von den schaffellen der küßner sprach dz sy gesunt oder nit wiltu[2] fysten so gang in den hoff / Vlenspiegel sprach meister es ist verloren alle fürtz woellen nit gern in der kelte sein dan sie seind alle zeit inn der werme vnd das zů vrsach lassent einen furtz er gat vch bald wider in die nase / vß der worme / da er vßkumen ist. Der kürßner schweig er vernam wol das er mit einer schalkeit beladen waß vnd gedacht er wolt in nit lang brauchen. Vlenspiegel saß fürter an vnd neyet vnnd firselt vnd warff vß vnd huschdet das har vß dem mund Der kurtzner saß vnd sah in[3] an vnd schweig bitz deß abent das sie gessen hetten. da sprach der meister zů im / Lieber
knecht ich sih wol das du by disem hantwerck nit gern
Anmerkungen (Wikisource)
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt LXXIVv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/148&oldid=- (Version vom 31.7.2018)