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Seite:Dresdner Geschichtsblätter Vierter Band.pdf/71

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guten Verhältnisse, in denen sich Dinglingers Familie nach seinem Tode befand, scheint die kurze Notiz im Innungsbuche unter dem 21. Juni 1737 zu sprechen: 2 Taler wegen H. Dinglingers verstorbenen Tochter. Aus den Hausbesitzerlisten des Ratsarchives geht weiterhin hervor, daß 1748 eine Schwester Joh. Friedrichs, eine Arzteswitwe Sartorius, diesem das Haus auf der Frauengasse abkaufte, gewiß, weil er in bedrängten Verhältnissen war. Ebenso wurde dem Sohne Georg Christoph Dinglingers, Friedrich D., 1768 das einst ererbte Haus auf der Sporergasse versubhastiert.

Die anspruchslosen Mitteilungen über die Goldschmiedsfamilien Rachel und Dinglinger im Zusammenhange mit der Innung, der sie angehörten, bestätigen die oft gemachte Beobachtung von neuem, daß vor 2–300 Jahren die Mitglieder einer Familie gern bei einem bestimmten Handwerke geblieben sind. So sah Moritz Rachel sen., selbst der Sohn eines Goldschmiedes, drei Söhne und zwei Schwiegersöhne in seiner Kunst wirken; auch seines Sohnes Moritz ältester Sohn, Joh. Christian Friedrich Rachel, lernte dies Handwerk 1722–1727 (bei Herrn Baltheser Keyl), ging später auf Reisen und hat 1732–1735 in London gelebt. 1736 wurde er in Dresden Meister, verheiratete sich 1738 und wurde Kurfürstlicher Münzscheider. Er, der Vater meines Urgroßvaters, starb 1783 zu Dresden.

Dieser Christian Friedrich Rachel ist nachweislich der letzte aus der Familie gewesen, der diesem Handwerke sich gewidmet hat. Noch im 18. Jahrhundert wendeten sich männliche Verwandte von ihm dem Apothekerberuf in Dresden, Pirna und Frauenstein zu; deren Nachkommen gingen wieder anderen Berufen nach.

Von den Dinglingers waren mit dem berühmten Joh. Melchior zwei Brüder, sowie seine Söhne Moritz Konrad, Johann Friedrich und Johann Rudolf (eingeschrieben als Lehrling zu Luciä 1733) sowie noch sein Neffe Friedrich Dinglinger im Juweliergewerbe tätig. Fügen wir den oben erwähnten Moritz Döring, Moritz Rachels Enkel, hinzu, so sind in der Zeit von 1635 bis 1735 in den Familien Rachel und Dinglinger und unter den Anverwandten nachweislich 15 als Goldschmiede oder Juweliere tätig gewesen. Sie glaubten an die Wahrheit des alten Wortes: Handwerk hat einen goldenen Boden.




Totenschau.
Oskar Hugo Siegmund Teucher, Stadtrat a. D., geb. in Leipzig 23. Sept. 1825, gest. 29. Okt. 1904 Blochmannstraße 20. – Trinitatisfriedhof.
Traugott Theodor Hultzsch, Kaufmann, Geh. Kommerzienrat, geb. in Dresden 8. Nov. 1831, gest. 5. Nov. 1904 Blasewitzer Str. 88. – Trinitatisfriedhof.
Moritz Alphons Stübel, Dr. phil., Geolog, geboren in Leipzig 26. Juli 1835, gest. 10. Nov. 1904 Feldgasse 10. – Krematorium Gotha.
Paul Gotthelf Freiherr von Gutschmid, Kreisdirektor a. D., Wirkl. Geh. Rat, Kammerherr und Hofmarschall a. D., geb. in Dresden 6. Juli 1822, gest. 13. Nov. 1904 Räcknitzstraße 10. – Löbau.
Max Hermann Rachel, Prof. Dr. phil., Konrektor am Vitzthumschen Gymnasium, geb. in Dresden 26. Nov. 1843, gest. 27. Dez. 1904 gr. Plauensche Straße 17. – Trinitatisfriedhof.
Otto von Schweingel, General der Artillerie z. D., geb. in Schweta bei Oschatz 18. Juni 1830, gest. 2. Jan. 1905 Stübel-Allee 13. – Alter Neustädter Friedhof.
Adolf Benjamin Netsch, Dr. phil., Seminaroberlehrer, geb. in Oberkunnersdorf bei Löbau 7. Juli 1844, gest. 20. Jan. 1905 im Friedrichstädter Krankenhause. – Johannesfriedhof (Tolkewitz).
Karl August Emil Eschebach, Blechwarenfabrikant, Geh. Kommerzienrat, geb. in Wittenberg a. E. 4. Mai 1842, gest. 8. Febr. 1905 in Monte Carlo. – Johannesfriedhof (Tolkewitz).
Rudolf Biedermann Günther, Dr. med., Geh. Rat, Präsident des Landesmedizinalkollegiums a. D., geb. in Dresden 19. April 1828, gest. 15. Febr. 1905 Eliasstraße 22. – Trinitatisfriedhof.
Karl Friedrich Wilhelm Ludwig Porth, Hofrat, Prof., Hofschauspieler a. D., geb. in Dresden 18. Nov. 1833, gest. 19. März 1905 in der Diakonissenanstalt. – Annenfriedhof (Chemnitzer Straße).
Emil von der Osten, Hofschauspieler a. D., geb. in Fürstenwalde a. O. 12. Jan. 1847, gest. 13. April 1905 in Oskarshamm (Schweden).
Karl Heinrich Epler, Bildhauer, Professor an der Kunstakademie, geb. zu Königsberg in Franken 5. Aug. 1846, gest. 30. April 1905 Haydnstr. 27. – Johannesfriedhof (Tolkewitz).
Ludwig Albrecht Schuster, Schlachtenmaler, geb. in Berthelsdorf bei Stolpen 9. Mai 1824, gest. 14. Mai 1905 Nordstr. 21.
Oskar Adalbert Grüllich, Geh. Schulrat im Kultusministerium, geb. in Neugersdorf 21. Mai 1840, gest. 23. Mai 1905 Terrassenufer 29. – Johannesfriedhof (Tolkewitz).
Johann Heinrich Lahmann, Dr. med., Besitzer des Sanatoriums auf dem Weißen Hirsch, geb. in Bremen 30. März 1860, gest. 1. Juni 1905 in Friedrichsthal bei Radeberg. – Friedhof Weißer Hirsch.
Oskar Ferdinand Damm, Hofrat, Rechtsanwalt, geb. in Pegau 14. August 1827, gest. 16. Juni 1905 Johann Georgen-Allee 7. – Trinitatisfriedhof.
Johann Karl Robert Weißbach, Geh. Hofrat, Architekt, Prof. an der Technischen Hochschule, geb. in Dresden 8. April 1841, gest. 8. Juli 1905 Kaitzer Straße 86.– Annenfriedhof (Chemnitzer Straße).
Emil Moritz Weber, Geh. Baurat, Wasserbaudirektor a. D., geb. in Dresden 26. Jan. 1838, gest. 12. Juli 1905 Antonstraße 21. – St. Pauli-Friedhof.


Empfohlene Zitierweise:
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 4 (1905 bis 1908). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1905 bis 1908, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Vierter_Band.pdf/71&oldid=- (Version vom 2.1.2025)