Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Die Vögel, die ein altes Lied gesungen,
Die sangen von dem Kusse weit und breit,
Der Kuckuck schwieg nur und verging vor Neid.
Die Bäume drängten ihre Aeste vor
Und, heimlich horchend, nicht zu laut zu rauschen.
Die Käfer summten manches sich ins Ohr,
Von denen hörte es ein Schmetterling,
Den ich von ungefähr im Walde fing.
Wenn ich der Held der Waldgeschichte wäre.
Rosenverkauf.
Vor kleinem Haus ist grosser
Zusammenlauf;
Die Schönste bietet Rosen
Dort an zum Kauf.
Verkaufst du mit den Rosen
Auch selber dich?
Christel.
Hab oft ’nen dumpfen düstern Sinn,
Ein gar so schweres Blut!
Wenn ich bei meiner Christel bin,
Ist alles wieder gut.
Und weiss nicht auf der Welt,
Und wie und wo und wann sie mir,
Warum sie mir gefällt.
Du schwarze Schelmenaug’ dadrein,
Seh ich ein einzigmal hinein,
Die Seele geht mir auf.
Ist eine, die so lieben Mund,
Liebrunde Wänglein hat?
Da sieht kein Aug’ sich satt!
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/69&oldid=- (Version vom 31.7.2018)