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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/365

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Verschiedene: Die zehnte Muse

Und Turm und Häuser flogen, –
Da rief er jubelnd aus:
Hurrah! die Erde dreht sich!

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Nun hab’ ich’s endlich ’raus!


Draus, Brüderlein, ergründet
Den Wert der Empirie,
Und wie im Wein sich kündet
Das schlummernde Genie!


Richard Leander




Ein Schul-Examen.

In einem Dorf in Sachsen war
Schulprüfung, wie noch jedes Jahr:
Zu des Schulmeisters Qual und Pein
Fand sich der Schulrat pünktlich ein;

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Er fraget hin, er fraget her

Und fand, die Jungen wussten mehr,
Als er – sich liess vermuten,
Das stimmt ihn nur zum Guten.
Nur eins missfiel ihm in der That,

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Die Kleinen sprachen alle platt,

Wie es im Dorfe grade Brauch;
So fragt er unter anderm auch:
»Du dort am Fenster, sage mir,
Was ist denn das wohl für ein Tier,

15
Das an den Pfahl gebunden ist

Und dort im Grase satt sich frisst?«
Der Knabe schaut durchs Fenster ’raus
Und ruft mit kräft’ger Stimme aus:
»Sie denken wohl, das weess ich nich?

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Das is’ ne Zicke!« »Noch einmal, sprich,

Sprich hochdeutsch, wenn der Rat dich fragt
Du hast es richtig sonst gesagt!« –
»Nu ’s is ’ne Zicke! – wersch doch wissen,
Se hat mich oft ins Gras geschmissen.«

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»Du Nachbar mit der Zipfelmütze,

Wie heisst du?« – »Rippel Fritze!« –
»Gut! Rippel Fritze, sag’ du mir,
Wie nennst du hochdeutsch jenes Tier?«
»’ne Zicke!« drauf wie nicht gescheit

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Der kleine dicke Bengel schreit.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/365&oldid=- (Version vom 31.7.2018)