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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/332

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Verschiedene: Die zehnte Muse

     Hans seufzte still. Da nahm das Wort
Der Ludimoderator Kort:
»Das Grab ist allen erblich,
Was sein muss, nun das muss, Freund Hans,

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Sei’s Mann und Frau, sei’s Kuh und Gans.

Wir alle sind ja sterblich!
Doch, weisst du was? Mein Hannel ist
Schon mannbar über Jahresfrist.«

     Doch Witwer Hans schwieg immer noch,

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Er seufzte, greinte fort; und doch

Umdrängten ihn die Wichte.
Der eine hatt’ ein Schwesterlein,
Der zweit’ ein Mündel zu verfrei’n,
Der dritte seine Nichte;

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Dann Enkel, Pate, Schwägerin;

Ei war wie Jahrmnrkt rings um ihn.

     Nun kam auch noch der Bader Tropf,
Rasierte Witwerbart und Kopf,
Und sprach: »Freund, braucht bei Zeiten!

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Ich hätte was, das hilft geschwind;

Es ist mit mir Geschwisterkind
Und heisst – Susanne Veiten.
Sie dient bei mir ums Brot statt Lohn,
Ein braves Mensch! Rasiert auch schon!«

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     Da ward Hans endlich wild. Er sprang

Empor von seiner Ofenbank
Und rief: »Ihr sollt euch schämen!
Mir starb die Frau, und – seid ihr toll? –
Ist kaum ins Grab hinein: so soll

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Ich schon zehn andre nehmen?

Mir starb die Kuh: doch gebet ihr
Mir auch nicht einen Schwanz dafür!«


Karl Friedrich Kretschmann.
(1788–1877)




Treue!?

Am rauschenden Nordseestrande
Da ward die Bekanntschaft gemacht.
Da haben die Beiden im Sande
Geplaudert, gescherzt und gelacht.

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Sie sprachen von Allem auf Erden

Und – von der Sonne Licht,

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/332&oldid=- (Version vom 31.7.2018)