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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/308

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Verschiedene: Die zehnte Muse

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Von seinem guten und bösen Glück,

Von seinem Schweifen und Wandern
In diesem Leben, und nach dem Strick –
Gott gnad’ ihm! – noch im andern!

– Die Hunde bellen im Dorf fernab,

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Die Nacht ist still und öde;

Die Toten schlafen ruhig im Grab,
Die Toten stehn nicht Rede.


Hugo Freiherr von Blomberg.




Letzte Beichte.

Sie liegt auf weissem, weichem Pfühl,
Die fieberheissen Adern kochen,
Ihr ist’s im Haupt so dumpf und schwül,
Es fliegt der Puls, die Schläfen pochen.

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Ihr Leib einst straff, nun welk und schlaff,

Und bleich und abgezehrt die Wangen!
An ihrer Seele zerrt der Pfaff
Mit seines Buss-Sermones Zangen.

»Wie war dein Geist so hell besonnt,

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Als du in deinem kleinen Stübel

Noch herzlich beten hast gekonnt:
O Herr, erlös’ uns von dem Uebel!
Als du am Feiertag noch kamst
Voll Frömmigkeit zur Seelenbeichte

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Und mit gesenkten Blicken nahmst

Das Abendmahl, das ich dir reichte!

Wie anders dann, als du geherzt
Den Buhlen zu der Seele Schaden,
Als du in frevler Lust verscherzt

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Des Himmelsbräut’gams hehre Gnaden! –

Bekehre dich, noch ist es Zeit,
Doch nur zu bald ist sie vorüber!
Du stehst am Thor der Ewigkeit,
Schon wird dein Auge trüb’ und trüber!«

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Und mühvoll hebt sie ihren Leib,

Und schmerzlich seufzt sie aus den Kissen:
»Ihr habt, o Herr, mir armem Weib
Gerührt das innerste Gewissen!

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/308&oldid=- (Version vom 31.7.2018)