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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/136

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Verschiedene: Die zehnte Muse


     Mancher reiche Muselmann
Schafft sich deren viele an,
Liebt sie alle treue.

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Wird von einer heut beseelt,

Und am andern Morgen wählt
Er sich eine neue.

     Lass, o Schicksal, sie mir nur!
Sie ist mir von der Natur

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Eine süsse Gabe.

Feste, Gunst der grossen Herr’n,
Tanz und Spiel verlass ich gern,
Wenn ich sie nur habe.

     Wenn man schmählich von ihr spricht,

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Thu ich, als bemerkt’ ich’s nicht,

Ob ich’s gleich begreife;
Mag sie auch verschmähet sein,
Sie bleibt dennoch immer mein: –
Meine Tabakspfeife!

Von einem Ungenannten (Ende d. 18. Jahrh.).





Die Hexe.

Grossmutter fuhr zum Schlot hinaus;
Wie spornte sie ihren Besen!
Nun treibt allein im dunkeln Haus
Das schlimmere Hexlein sein Wesen.

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Sie sitzt an des Herdes züngelnder Glut

Und plaudert mit ihren Raben,
In goldiger Ringellocken Flut
Das Rosengesicht vergraben.

Dem Büttel hat sie es angethan,

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Den Richter hat sie gefangen,

Behext den Küster und den Kaplan;
Nun trägt sie nach mir Verlangen.
O Mädel, lass ab; ich rate dir gut,
Lass ab, mich zu bethören;

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Sonst brech ich den lachenden Uebermut;

Auch ich kann Zauber beschwören.


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/136&oldid=- (Version vom 31.7.2018)