Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Hei, wie die Aeuglein blinken!
Der Spielmann geigt sein Meisterstück,
Vergisst sogar das Trinken,
Muss immer nach der Dirne schaun,
Ting ting, pinkperingping,
Ein Zeisig ist ein loses Ding
Zrrrr …
»He Jungfer!« – aber die Jungfer lacht,
Durch’s Hofthor in die Sommernacht,
Ins blühende Gehänge,
Das Köpfchen ward ihr gar zu warm,
Nun träumt’s in einem Spielmannsarm –
Ein Zeisig ist ein loses Ding
Zrrrr ziu!
Der kluge Peter.
Der Peter sass im Sonnenschein
Auf einem Stein
Und freute sich und lachte.
Was freut sich Peter nur so sehr?
Doch er sass da und lachte.
Als ich die Neugier nicht mehr trug
Und endlich frug,
Warum er denn so lachte?
Und ich darf drin spazieren gehn!«
Er sah mich an und lachte.
»Ei, Peter, du hast wirklich Recht!
Das ist nicht schlecht!«
»Die Weisheit lernet Ihr erst jetzt?«
Da hab ich mich zu ihm gesetzt
Und freute mich, und lachte.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/118&oldid=- (Version vom 31.7.2018)