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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/111

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Verschiedene: Die zehnte Muse


5
Was fehlt uns denn im Grund,

Dass wir so klagen und dulden?
Ich sag dirs frank und rund:
Nur hunderttausend Gulden.

Herm. v. Gilm.





Der böse Keim.

Ich sah dich – ach so schlank, so wonnig,
Im rosenfarbnen Lenzgewand;
Rings lag die Welt so maiensonnig,
Und selig küsst’ ich dir die Hand.

5
Da hat zermalmend im Gemüte

Der Qualgedanke mich erschreckt,
Dass auch in dir, du goldne Blüte,
Der Keim zur Schwiegermutter steckt.

Ernst Eckstein.





Wie der Thaler blankt und blinkt.

Wie der Thaler blankt und blinkt,
Wenn er aus der Münze springt!
     Ging er lang durch schmutz’ge Hände
     Wird er schmutzig selbst am Ende.

5
Kind, du warst zu viel umgeckt,

Hast zuviel geleckt, geschleckt.
     Zwar, du bist wohl noch ein Thaler,
     Doch ein schmutz’ger, kupfrigfahler.

Armin Werherr.





Bedingungsweise.

Zwei Scheitel trägt sie, hochmodern,
     Der Cleo gleich,
Und Augen hat sie, sapperlot –
     Mir wird ganz weich!

5
Und dieses Füsschen, diese Hand,

     Das Näschen, ach!
Das allerliebste Mündchen erst –
     Mir wird ganz schwach!


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)