Verschiedene: Die zehnte Muse | |
|
Dass wir so klagen und dulden?
Ich sag dirs frank und rund:
Nur hunderttausend Gulden.
Der böse Keim.
Ich sah dich – ach so schlank, so wonnig,
Im rosenfarbnen Lenzgewand;
Rings lag die Welt so maiensonnig,
Und selig küsst’ ich dir die Hand.
Der Qualgedanke mich erschreckt,
Dass auch in dir, du goldne Blüte,
Der Keim zur Schwiegermutter steckt.
Wie der Thaler blankt und blinkt.
Wie der Thaler blankt und blinkt,
Wenn er aus der Münze springt!
Ging er lang durch schmutz’ge Hände
Wird er schmutzig selbst am Ende.
Hast zuviel geleckt, geschleckt.
Zwar, du bist wohl noch ein Thaler,
Doch ein schmutz’ger, kupfrigfahler.
Bedingungsweise.
Zwei Scheitel trägt sie, hochmodern,
Der Cleo gleich,
Und Augen hat sie, sapperlot –
Mir wird ganz weich!
Das Näschen, ach!
Das allerliebste Mündchen erst –
Mir wird ganz schwach!
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)