Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Ihm ist nicht zu trauen,
Eh’ ihr noch es überlegt,
Werdet ihr zu Frauen.
Nota bene!
Vor mir Flaschen flüss’gen Goldes –
Nota bene: Wein vom Rhein,
Und dazu ein Kind, ein holdes –
Nota bene, welches mein:
Nota bene: heute nur.
Heut! Das Morgen bringt ja Sorgen –
Nota bene: dem, der sorgt;
Fehlt mir Geld, werd ich mir’s borgen –
Glücklich machen Lieb’ und Wein –
Nota bene: sie allein.
Will mit dem Geschick nicht handeln –
Nota bene! heda! halt!
Meines Liebchens Huldgestalt.
Schönheit ist mir Lebensbrot –
Nota bene: bis zum Tod.
Krähenspott.
Des Frühlings erstes Ahnen
Zieht leise durch mein Gemüt,
Seh ich auf dem alten Pfade
Den ersten Strauch erblüht.
Es ist so schwarz das Land.
Zwei Krähen dort auf der Eiche,
Die haben mich wiedererkannt.
Und sie fliegen vorbei und krächzen
Denn selber die Krähen und Raben,
Sie wollen zu zweien sein.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/107&oldid=- (Version vom 31.7.2018)