Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act. | |
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weise; sie gleicht einem Orkan, der nur verwüstet, nichts verschont, was auf seiner Bahn liegt, aber bald verschwindet und gräßliche Folgen seines Wütens hinterläßt. Nicht lange mehr wird der Tagelöhner sein Pfeifchen entbehren; nicht lange mehr wird man die freundschaftlichen Gespräche geselliger Menschen für Hochverrath erklären. Bald wird die letzte Grabesnacht, wo kein Laut, als aus euren Polischinell-Pfeifen, ertönte, über das sonst so glückliche, fröhliche Halberna geschwebt haben; bald wird eures Reiches ein Ende seyn, das mit Wohlthätigkeit fürs Gemeinbeste begann und mit überspannten Alfanzereyen beschließt.
Hr. v. Albern. Mir das von einem Hunde! Du solst bluten! Jäger, ruf er den Kerl, den Bürger, herein! (Jäger ab.) Die Menschen zittern vor mir und die Hunde nicht? Das will ich doch sehen!
Bürger. Ich höre, mein Hund ist hier. (wird ihn gewahr) Bist du da, mein Fiffi? armes Thier, hast wol rechten Hunger? Sollst gleich mitgehen. (zum Polizeyherrn) Hier sind die stipulirten 3 Mk. 14 ß. Darf ich jetzt meinen Hund mitnehmen?
Hr. v. Albern. Nein! Der Hund muß sterben. Mir so zu begegnen; solche unerhörte Dinge zu sagen?
Bürger. Hat mein Hund Sprache bekommen? Das in ein Wunderwerk!
Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.. , Heimberg 1802, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_vierbeinigten_Philosophen.djvu/9&oldid=- (Version vom 20.8.2021)