Molière übersetzt von Wolf Graf von Baudissin: Die erzwungene Heirath | |
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Architektur, Specularia und Speculatoria; (weggehend) Medicin, Astronomie, Astrologie, Physiognomik, Metoposcopie, Chiromantie, Geomantie u. s. w.
Sganarelle. Hole der Henker solche Gelehrte, die Niemand anhören wollen! Man hatte mir’s wohl gesagt, sein Meister Aristoteles sei nur ein Schwätzer. Ich muß nun zu dem Andern gehn, der wird gesetzter und vernünftiger sein. Holla! – (Er klopft.)
Marphurius. Was wünscht Ihr von mir, Herr Sganarelle?
Sganarelle. Herr Doctor, ich hätte gern Euern Rath über ein kleines Anliegen und bin deshalb zu Euch gekommen. (Beiseit.) Ah, der läßt sich schon besser an; der hört wenigstens zu.
Marphurius. Mein Herr Sganarelle, Ihr würdet wohl thun, wenn’s Euch gefällig wäre, diese Redeform zu ändern. Unsere Philosophie verbietet irgend einen Satz als positiv aufzustellen; wir sollen Alles stets in Ungewißheit lassen, und mit unserm Urtheil zurückhalten. Deshalb dürft Ihr nicht sagen: ich bin gekommen, sondern: es scheint mir, daß ich gekommen sei.
Sganarelle. Es scheint mir?
Molière übersetzt von Wolf Graf von Baudissin: Die erzwungene Heirath. S. Hirzel, Leipzig 1866, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_erzwungene_Heirath-Moli%C3%A8re-Baudissin-1866.djvu/26&oldid=- (Version vom 31.7.2018)