(Ueber die Verwandtschaft des Straßburger Bischofs Konrad von Lichtenberg mit den Grafen von Freiburg; dessen Einmischung in deren Streitigkeiten mit ihrer Stadt und dessen Tod in offener Feldschlacht am 1. August 1299: Geschichte der Stadt. Thl. II. S.89. ff.)
„Ich seh’ ein Banner wallen! Dort unten blitzt ein Speer,
Und hinter Speer und Fahne zieht feste Macht einher.
Drum auf! in’s Horn geschmettert! – O Stadt dir dräut Gefahr!
Wohl kenn’ ich auf dem Banner des Feindes grimmen Aar!“
Und des Straßburgers Mannen erschaut der Stadt so nah.
In’s Horn stieß er gewaltig; daraus rang sich der Schall,
So über die Veste hinausflog bis an den äußersten Wall.
„Auf! auf! zu den Waffen gegriffen! das blanke Schwert erfaßt!
Gen Lehen hin! gen Lehen! dort steht der feindlich’ Troß;
Inmitten strahlt der Bischof auf blütheweißem Roß!“
Da holte Jeder Waffen, wie er sie eben braucht.
Der faßt des Schwertes Habe, das in die Scheid’ er staucht;
Der hebt sich auf sein Rößlein; der trinkt sich Mannesmuth.
Und zu den Thoren ziehen die Schaaren alle aus.
Wohl fliegen über die Haide die Rosse wie Windesgesaus;
Und Hörner blasen lustig, und Männer rufen laut,
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/73&oldid=- (Version vom 31.7.2018)