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Seite:Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau.djvu/69

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Sie sendet Boten ab,

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Doch, wo den Gatten finden?

Ein Wunder läßt zum Grab
Das rothe Flämmlein zünden.

Der Ritter sitzt zu Roß,
Die Hände noch gefaltet;

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Die Thräne, die ihm floß,

Noch ist sie nicht erkaltet.

Dort, wo die Schneeburg graut,
Dem Schinberg gegenüber,
Ward seine Gruft gebaut,

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Längst wachsen Bäume drüber.
(l-)


36. Das Hexenthälchen.

Um den Schinberg zieht sich, von Freiburg her, über Merzhausen und Au nach Wittnau ein Thälchen, das Hexenthälchen heißt; wegen des alten, blödsinnigen Annele, welches vor vielen Jahren daselbst verbrannt wurde. Einmal war ein schreckliches Gewitter mit Wolkenbruch gekommen, wie man es seit Menschengedenken nicht erlebt hatte; alles Feld längs des Baches war zerrissen und versandet. Da jammerten die Leute und schlugen die Köpfe zusammen; auch das Annele schaute, wiewohl ohne große Theilnahme, auf die Verwüstung. Darüber ärgerlich rief ihr eine Nachbarin zu: „Du hast ja Alles verloren, dein Mättlein ist hin, und du jammerst nicht einmal!“ Das Annele aber erwiederte: „selber thun, selber haben.“ Da merkte die Nachbarin wohl, daß das Annele das Wetter gemacht habe und eine Hexe sei und machte sogleich davon

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/69&oldid=- (Version vom 31.7.2018)