Da klang ein hell Geläute
Vom Thal gen Himmel auf,
Man sah da ein Gebäude
Voll Kunst bis an der Knauf.
In Herrlichkeit und Pracht,
Aus all dem Waldesginster,
Wie ’s keiner hätt’ gedacht.
Und als er sah vollendet
Zum Herrn sich Berthold wendet,
Daß er ihn schirmen sollt.
Andächtig sank er nieder,
Mit ihm die Ritter all,
Zum lauten Glockenschall.
(Im Jahre 1121 hatten sich die Angehörigen des Grafen Hugo von Dachsburg gegen denselben empört. Da er sich allein nicht mächtig genug fühlte, sie wieder zum Gehorsam zurückzuführen, rief er den Herzog Berthold III. von Zähringen, den Erbauer Freiburgs, zu Hilfe. Gegen die Bürger von Molsheim kam es nun zu einem Kampfe, in welchem der Herzog das Leben einbüßte.)
Wo aus schwarzen Tannenwäldern himmelhohe Klippen ragen,
Donnernd des Gebirgs Gewässer an die Felsenrippen schlagen,
Kommt ein Männerzug geschritten auf des Pfades schmalem Saum,
Feierlich in seiner Mitten tragend einen Todtenbaum.
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)