Zum Inhalt springen

Seite:Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau.djvu/102

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Heia! Hussah! Nicht Stock noch Stein
Hält auf das grause Hetzen.
Die Hirsche schnauben lustig drein,
Und schaurig klappert das Gebein,

30
Wenn über’n Strom sie setzen.


Und wenn erschöpft der Alte sank,
Zerfetzt vom Dorngesträuche,
Wird ihm gereicht zum Labetrank
Ein Becher Bluts als Waidmannsdank,

35
Und neu beginnt die Scheuche.


Heia! Hussah! frisch auf Gesell!
Den ungestümen Mahnruf
Begleiten Peitsch’ und Hundgebell
Und weiter geht’s zweidoppeltschnell,

40
Bis fern erklingt ein Hahnruf.


Wie Wellenschaum im Meeresschlund
Versinkt die Schaar im Boden,
Und bebend zeugt des Wild’rers Mund:
Das ist die Jagd im wilden Grund,

45
Die wilde Jagd der Todten.
(Ed. Br.)


54. Kuno von Falkenstein.

Gegen Ende des Jahres 1146 hatte der hl. Bernhard von Clairvaux im Münster zu Freiburg mit solchem Erfolge das Kreuz gepredigt, daß sich viele Vornehmste der Stadt und Umgegend damit zur Fahrt in das gelobte Land bezeichnen ließen. Darunter befand sich auch Kuno von Falkenstein. Er hatte ohnehin schon jahrelang in kinderloser

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/102&oldid=- (Version vom 31.7.2018)