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Walter Ledig, Ferdinand Ulbricht: Die Sekundär-Eisenbahnen des Königreichs Sachsen |
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Um die bei den einzelnen Bahnen bestehenden Verschieden- heiten auszugleichen, wurden zur Ermittelung eines brauchbaren Durchschnittswerthes die Ergebnisse der sechs Schmalspurbahnen für jede der in 16 Hauptgruppen zusammengefassten Bauaufwendungen in ein Ergebniss vereinigt.
Der durchschnittliche Bauaufwand betrug pro Kilometer Bahn:
für | Mark | Prozente vom Gesammtaufwande |
---|---|---|
1. Grunderwerb u. Nutzungsentschädigung | 5 176 | 10,52 |
2. Erd-, Fels- und Böschungsarbeiten u. s. w. | 6 921 | 14,07 |
3. Einfriedigungen neben der Bahn, Schneeschutzanlagen | 14 | 0,03 |
4. Wegübergänge, Ueber -u. Unterführungen | 1 391 | 2,83 |
5. Durchlässe u. Brücken innerhalb der Bahn | 4 641 | 9,44 |
6. Tunnels | 75 | 0,15 |
7. Oberbau nebst allen Nebensträngen und Ausweichen | 16 285 | 33,10 |
8. Signale nebst Zubehör | 362 | 0,74 |
9. Bahnhöfe und Haltestellen | 6 898 | 14,02 |
10. Werkstättenanlagen | – | – |
11. Ausserordentliche Anlagen | 214 | 0,43 |
12. Transportmittel | – | – |
13. Verwaltungskosten | 5 511 | 11,20 |
14. Vorarbeiten | 919 | 1,87 |
15. Insgemein, provisor. Anlagen. Projektänderungen | 161 | 0,33 |
16. Verzinsung des Baukapitals während der Bauzeit | 627 | 1,27 |
zusammen | 49 195 | 100,00 |
Bei den vom Staate erbauten billigsten eingleisigen normalspurigen Bahnen beträgt der durchschnittliche Herstellungsaufwand pro Kilometer ohne die Kosten für Transportmittel und Werkstättenanlagen:
1. | bei der | Plagwitz-Gaschwitzer Linie | 123 395 ℳ |
2. | " " | Rochlitz-Peniger Linie | 135 322 " |
3. | " " | Neustadt-Dürrröhrsdorfer Linie | 180 274 " |
Im grossen und ganzen betrachtet, bilden bei den 6 schmalspurigen Sekundärbahnen zusammen der Werth des Grund und Bodens, die Kosten der Erd-, Fels- und Böschungsarbeiten, sowie der Kunstbauten reichlich ein Dritttheil des Gesammtaufwandes; die Kosten des Oberbaues sind fast gleich gross, während das letzte Dritttheil von den übrigen Ausgaben (Hochbauten, Bauzinsen, Bauverwaltungskosten u. s. w.) absorbirt wird.
wird in der Hauptsache gebildet durch die in der vorersichtlichen
Tabelle nachgewiesenen Baukosten. Aus diesen sind
ausgeschieden die auf die Anschlussbahnhöfe aufgewendeten
Beträge; diese sind mit den Anlagekosten der Anschlussbahnhöfe
zu einem ganzen vereinigt und die hierdurch gefundenen
Gesammtkosten jedes Gemeinschaftsbahnhofes sodann nach
Massgabe des bei den Staatsbahnen solchenfalls allgemein
üblichen Verfahrens im Verhältniss der Anzahl der auf jede Linie
entfallenden Züge sowie der durchschnittlichen Achsenstärke
derselben zwischen Haupt- und Sekundärbahn repartirt worden.
Der hiernach von den Gesammtkosten der Gemeinschaftsbahnhöfe
auf die Sekundärbahnen entfallende Antheil wird in der
nächstfolgenden Uebersicht besonders nachgewiesen.
Ferner sind hier noch zu berücksichtigen die in der Baukostenübersicht ausgelassenen Werthe der den einzelnen Linien zugewiesenen Transportmittel. Dem Anlagekapital der normalspurigen Bahnen, auf welche die Transportmittel der Hauptbahnen übergehen können, werden für die Mitbenutzung dieser Transportmittel alljährlich antheilige Werthe von den Gesammtbeschaffungskosten der Hauptbahn-Transportmittel zugeschrieben; die Höhe dieser Werthe bestimmt sich nach der thatsächlichen Inanspruchnahme jener Transportmittel für die Zwecke des Sekundärbahnbetriebes innerhalb des betreffenden Jahres. Dies ist auch bei der nachstehenden Uebersicht berücksichtigt worden. In gleicher Weise war bei Bestimmung der Anlage- kapitale auch für die Sekundärbahnen ein entsprechender Antheil der Anlagekosten für die Werkstätten in Ansatz zu bringen, derselbe ist für jede einzelne Linie auf Grund der Transportmittelkosten festgestellt worden; hiernach berechnet sich das Anlagekapital für die Sekundärbahnen wie folgt:
Linie | Baukapital nach Abzug der Kosten für Anschlussbahnhöfe ℳ |
Hierzu kommen: | Anlagekapital | |||
---|---|---|---|---|---|---|
antheiliger Bauaufwand für Anschlussbahnhöfe ℳ |
Anschaffungskosten der Transportmittel ℳ |
antheil. Aufwand für die Werkstättenanlagen ℳ |
zusammen ℳ |
pro Kilometer Bahnlänge ℳ | ||
Pirna-Berggiesshübel | 760051,89 | 53692,36 | 98615,21 | 7251,49 | 919610,95 | 61636,12 |
Johanngeorgenstadt-Schwarzenberg | 2365570,90 | 46265,16 | 114116,88 | 8391,37 | 2534344,31 | 146240,29 |
Wilkau-Saupersdrf. | 593242,64 | 24797,68 | 96315,28 | 7082,37 | 721437,97 | 71784,87 |
Hainsberg-Kipsdorf | 1314807,32 | 10987,76 | 201035,52 | 14782,78 | 1541613,38 | 59891,74 |
Oschatz-Döbeln | 1444158,88 | 110913,90 | 221159,07 | 16262,52 | 1792494,37 | 57972,00 |
Radebeul-Radeberg | 707863,59 | 17379,66 | 138654,42 | 10195,70 | 874093,37 | 52815,31 |
Klotzsche-Königsbrück | 712635,70 | 1488,57 | 104831,17 | 7708,57 | 826664,01 | 42414,78 |
Zittau-Markersdorf | 676429,66 | 50523,88 | 90774,91 | 6674,97 | 824403,42 | 60087,71 |
Die Transportmittel für die schmalspurigen Sekundärbahnen
sind von der Maschinen-Hauptverwaltung der Sächs.
Staatseisenbahnen konstruirt und mit Ausnahme der Lokomotiven
in den Staatsbahnwerkstätten gebaut worden. Das hierbei eingehaltene
Normalprofil „für 0,75 m Spurweite“ ist dasjenige,
welches von der Konstanzer Technikerversammlung des Vereins
Deutscher Eisenbahnverwaltungen im Jahre 1876 festgesetzt wurde.
Walter Ledig, Ferdinand Ulbricht: Die Sekundär-Eisenbahnen des Königreichs Sachsen. Druck von H. S. Hermann, Berlin 1886, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Sekund%C3%A4r-Eisenbahnen_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen.pdf/40&oldid=- (Version vom 27.2.2025)