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Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/28

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wir aber auch wirklich finden, daß die Epidemie nicht allenthalhen dort am meisten wucherte, wo die Meeresfluthen am stärksten eingedrungen waren, wie dieses z. B. bei uns der Fall war, in dem Kirchspiele Büsum, welches fast ganz unter Seewasser stand, und dennoch weit weniger Kranke hatte, als andere in dessen Nähe gelegene Distrikte, die nicht dermaaßen überschwemmt waren, wie z. B. das Kirchspiel Wesselbuhren: so scheint nothwendiger Weise noch ein anderer Umstand hinzugetreten zu seyn, welcher der Epidemie diese besondere Richtung gegeben hat. Dieses ist eine eigenthümliche Beschaffenheit des Bodens. – Der sogenannte Kley- und Moorboden, der, wenn er überschwemmt ist, zu einem Sumpfboden wird, und für die miasmatischen Entwickelungen mehr geeignet ist,


    [18] diesem Grunde folgt aber immer nur noch, daß die Ueberschwemmung nicht allein Schuld sey, aber keineswegs ist dadurch bewiesen, daß sie nicht in Vereinigung mit andern Momenten zur Erzeugung der Epidemie beigetragen habe.
         Daß die Epidemie erst im zweyten Sommer, und nicht im ersten nach der Ueberschwemmung eintrat, beweiset auch noch keineswegs, daß beide nicht mit einander in Verbindung stehen. Man kann füglich dagegen erinnern, daß der Sommer von 1825 nicht den Grad der Hitze mit sich brachte, um das Miasma zu entwickeln, daß diese Entwickelung erst im zweiten Sommer durch den höhern Wärmegrad vollendet werden konnte, bis zu welchem in unsern Marschen auch noch theilweise das salzige Seewasser in den Canälen stand.