sitzt auf deinem feurigen Haare und singt gleich einer Nachtigall: Avanti, vorwärts, en avant, – es lebe die Liebe! O Sinaïde, Sinaïde, – daß ich lustwandelte in den Zimmetwäldern deiner Schönheit! Daß ich zu Asche verbrennte im gelben Feuer deiner Augen! Daß der Sammet deiner Haut mein Leichentuch wäre! Laß mich, o Sinaïde, laß mich die Muschel meines Ohres an die Muschel deines Ohres legen und lauschen, was die Seele des ewigen Rußland raunt! Ich schwöre dir, Sinaïde, ich bin verliebt in dich wie ein Maikäfer!
(Da Emil zweifellos noch lange so weiter in Überschnappungen geschwelgt hätte, ohne dadurch im mindesten den Gang der Geschichte zu fördern, die nun endlich zu hören ich ernstlich gewillt war, rief ich nur das eine Wort: Stop! Und hatte die Genugtuung, daß er augenblicklich aufhörte wuttkideutsch zu lallen und in ein ruhiges Redefahrwasser einbog. Nämlich so):
Item, ich dampfte den Alkohol und meine
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/103&oldid=- (Version vom 31.7.2018)