Buche, und Ihr habt es immer noch nicht kapiert. Ein wahres Glück, daß wir nicht aus Eurem Gehirne gemacht sind. Sonst wäre die Erbdummheit fertig.
Der Herr: Ist das die Umgangssprache des Paradieses? Höflichkeit, Madame, kleidet Frauen gut wie ein seidenes Kleid, aber Grobheit im Frauenmunde ist schrecklich, wie ein Unterrock aus Barchent. Ihr Feigenblatt war gewiß aus Jägerwolle.
Der kleine Adam aus Buchsbaum: Sehr gut, mein Herr, bravo, mein lieber Herr Doktor; stecken Sie es ihr nur ordentlich!
Der Herr: Ach, Sie! Hätten Sie sie lieber besser erzogen!
Der kleine Adam: Erzogen! Sie sprechen von Erziehen? Sie sind wohl noch nicht konfirmiert? Man kann wohl einem Nashornkäfer das Menuettanzen beibringen, aber eine Frau erziehen, das kann man nicht. Hören Sie mich an, mein Herr, und merken Sie sich das für spätere Fälle: Wir Männer haben nichts weiter, als das Recht, den Schulmeister
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/074&oldid=- (Version vom 31.7.2018)