Anonym: Edda | |
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Des ward ich wohl gewahr,
Denn abgefallen sind allermeist
Von Gott, die sich ihm ergaben.
Lustig zu leben allein bedacht;
Von Feuer zu Feuer nun sieht man sie fahren,
Die schnöden Geschwüre zu bähen.[WS 1]
Über alle Sterblichen;
Aber den Lauf wies ihrem Looße
Anders der Allmächtige.
Und sparten im Spiele das Gold nicht:
Das büßen nun beide, da sie bettelnd wechseln
Zwischen Frost und Feuer.
Wie süß er red und raune.
Heuchl ihm Freundschaft: fremden Trug
Laßen wir weislich uns warnen.
Als er sich in Wigolfs Gewalt gab:
Er traut’ ihm treulich; doch Jener trog ihn,
Der seinen Bruder erschlagen.
Man verhieß ihm Gold dagegen.
Sie schienen versöhnt beim süßen Meth;
Noch kam der Falsch nicht zum Vorschein.
Als sie Rygiarthal erritten,
Mit Schwertern erschlugen sie den Schuldlosen
Und ließen sein Leben schwinden.
Anmerkungen (Wikisource)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/330&oldid=- (Version vom 18.8.2016)