Anonym: Edda | |
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Bei der südlichen Sonne, bei des Sieggotts Burg,
Bei des Ehbetts Frieden, bei Ullers Ring.“
Doch führte zum Tode den Führer der Kampfschar,
Den Hüter des Hortes ein knirschender Hengst.
In den tiefen Kerker: da krochen wimmelnd
Scheusliche Schlangen. Es schlug Gunnar
Da einsam zürnend mit den Zehen die Harfe.
Hell schollen die Saiten: so soll das Erz
Ein gabmilder König den Gierigen wehren.
Die knirschenden Rosse, kehrend vom Mord.
Es rauschte rings von der Rosse Drängen
Und der Krieger Waffenklang, da sie kamen von der Haide.
Mit goldenem Kelch den König zu ehren:
„Heil König! Nun hast du in der Halle bei dir
Als Gudruns Gabe die Geere der Todten!“
Da hier in der Halle die Hunnen sich scharten,
Rauhbärtge Recken gereiht je zwei.
Die hehre Frau, den Fürsten, und Bißen vorzulegen;
Doch Atli erbleichte, da sie ihn anfuhr:
Blutige Herzen mit Honig gegeßen.
Ich meinte, Muthiger, Menschenbraten
Liebtest du zu eßen und zum Ehrensitz zu senden.
Erp noch Eitil, die Älfrohen beiden;
Nie siehst du wieder vom hohen Sitze
Die Goldspender Geere schäften,
Mähnen schlichten und Mähren tummeln.“
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/233&oldid=- (Version vom 31.7.2018)