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Seite:Die Edda (1876).djvu/146

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Anonym: Edda

24
Wache, Helgi,   und büße Hrimgerden

Daß du Hati hast erschlagen.
Eine Nacht will sie   bei dem Fürsten schlafen:
Das schafft ihr Schadens Buße.


Helgi.
25
Lodin labe dich,   die Menschenleide,

Der Thurs, der in Tholley wohnt,
Der hundweise Riese,   der Riffwohner ärgster:
Der mag dir zum Manne geziemen.


Hrimgerd.
26
Die möchtest du, Helgi,   die das Meer besah

Nächten mit den Männern,
Die Maid auf dem Goldross,   der Macht nicht gebrach:
Hier stieg sie zum Strand aus der Flut,
Eurer beider Flotte zu festigen.
Sie allein ist Schuld,   daß ich unfähig bin,
Des Königs Mannen zu morden.


Helgi.
27
Höre, Hrimgerd,   ob den Harm ich dir büße;

Doch erst gieb Kunde dem König:
War sie es allein,   die die Schiffe mir barg,
Oder fuhren Viele beisammen?


Hrimgerd.
28
Drei Reihen Mädchen;   doch ritt voraus

Unterm Helm die Eine licht.
Die Mähren schüttelten sich,   aus den Mähnen troff
Thau in tiefe Thäler,
Hagel in hohe Bäume:
Das macht die Felder fruchtbar.
Unlieb war mir Alles was ich sah.


Atli.
29
Blick ostwärts, Hrimgerd,   ob dich Helgi hat

Getroffen mit Todesstäben.
Auf Land und Flut geborgen   ist des Edlings Flotte
Und des Königs Mannen zumal.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/146&oldid=- (Version vom 31.7.2018)