vom nächsten Dorfe nöthigt die Brautjungfer zum Trinken; wie schamig lächelnd sie sich unter seinem übergelegten linken Arme hat, während er mit der Rechten die Schale ihr vorhält! Sein Nachbar, ein Teufelskerl, der Windmüller, hat sich als Großtürke maskirt, er macht einen schlechten Witz über die Form des Puddings vor ihm. Er und sein Nachbar wollen sich darüber krank lachen. Wir mögen nichts davon hören; thut doch auch die alte Großmutter ihm gegenüber, als wenn sie schliefe. Uns zunächst sitzt der junge Dorfedelmann. Er hat die schöne Schwester der Braut an Herz und Mund gedrückt, um ihr zu beweisen, wie sehr auch er die Freiheit liebt.
Von den übrigen Werken Rembrandt’s wähle ich nur noch eins zum Beschlusse der Charakteristik seiner Manier.
welches im Katalog für ein Portrait des Meisters ausgegeben wird.
Wir sehen hier das Brustbild eines Mannes in schwarzem Barett und dunkelfarbigem, weiten, verbrämten Gewande. Er hält in der Linken ein breites Buch, die rechte Hand mit der Schreibfeder darauf. Ein Sonnenlichtstreifen fällt auf diese Hand und das Buch, die übrige Gestalt tritt in Dämmerung
Julius Mosen: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Dresdener_Gem%C3%A4lde-Galerie_(Mosen).pdf/158&oldid=- (Version vom 31.7.2018)