Gleiten über’s Schneegefild und lustig
Glöckchen wehn hört um den Hals der Pferde −
Zog heran in unaufhaltsam raschem
Zuge, mit Triumphgeschlei, mit wilder
Während Behrams Steuermann im Nacken
Schon zu fühlen wähnt der Feinde Bugspriet,
Ruft dem Sohne Schehriars die Fürstin
Vom Verdeck zu diese stolzen Worte:
Schnöd gemißbraucht, meiner Gnade Hohn sprichst!
Gieb heraus das Opfer, das du rücklings
Uns entführt, den jungen Abbassiden
Ueberliefere meiner Schaar, wofern dir
Ihr versetzte drauf der listige Behram:
Wär’ es möglich, daß du solchen Argwohn
Gegen mich, o Königin, von dem du
Dank erwarten darfst und Hülfe, nährtest?
Findet sich auf meinem Schiff der Flüchtling,
Gern das Haubt dann biet’ ich dar dem Henker;
Doch bewährt sich meiner Rede Wahrheit,
Ziehen laß uns dann in Frieden, halte
Augenblicks das Magierschiff besetzen
Läßt die Königin durch ihre Mannen:
Eifrig suchend steigen vom Verdeck sie
Mit den Fackeln bis zum untern Schiffsraum;
Wiederum durchspäht und immer wieder
Jeden Winkel ihre bange Sorgfalt,
Immer fruchtlos! Grimmig dann verlassen
August Graf von Platen: Die Abbassiden. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abassiden_(Platen).pdf/71&oldid=- (Version vom 31.7.2018)