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Seite:DieSibyllinenGermanBlassKautzsch2.djvu/19

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Klage werden. 486 Es wird auch für Tenedos das Unheil zuletzt, aber am Größten kommen. 487 Und Sikyon mit ehernem ... und dich Korinth 488 ...[1].

489 Als aber mein Geist aufhörte mit dem gottbegeisterten Liede, 490 da kam mir wieder die Rede des großen Gottes ins Herz 491 und hieß mich weissagen auf der Erde.

492 Wehe, wehe, Geschlecht phönikischer Männer und Frauen, 493 und allen Städten an der Meeresküste! Keine von euch 494 wird am Lichte der Sonne sich darstellen im gemeinsamen Lichte, 495 noch wird bei euch noch länger die Zahl und der Stamm des Lebens sein, 496 [zur Strafe] für die ungerechte Rede und das gesetzlose und unkeusche Leben, 497 welches Alle hingebracht haben, unkeuschen Mund öffnend, 498 und schreckliche, lügenhafte und ungerechte Reden haben sie geführt 499 und sind entgegengetreten Gotte, dem großen König, 500 und haben zum Lügen den schändlichen Mund geöffnet; dafür wird Gott sie 501 entsetzlich mit Schlägen niederwerfen, mehr als jedes [andere] 502 Land, und ihnen ein bitteres Schicksal zusenden, 503 indem er vom Boden aus verbrennt die Städte und viele Grundfesten.

504 Wehe, wehe dir, schmerzvolles Kreta, auch gegen dich wird 505 ein Schlag kommen, und ’furchtbar‘[2] wird dich der Ewige entleeren; 506 die ganze Erde wird dich wieder in Rauch aufgehen sehen, 507 und in Ewigkeit wird dich das Feuer nicht verlassen, sondern du mußt brennen.

508 Wehe, wehe dir, Thrakien, wie wirst du unter das Knechtesjoch kommen, 509 wenn vermischt die Galater mit den Dardaniden, 510 Hellas im Ansturm verwüstend, dann wird dir ein Unheil sein[3]; 511 ’dem‘[4] fremden Lande wirst du ...[5] geben und etwas empfangen.

512 Wehe, wehe dir, ’Gog und Magog, und allen nach der Reihe‘[6], 513 ...[7], wie viel Unheil führt gegen dich das Schicksal heran! 514 Vieles auch den Söhnen der Lykier und Myser und Phrygier; 515 viele Völker der Pamphylier und Lyder werden fallen 516 und der Maurer (?) und Äthioper und barbarisch redender Völker 517 und der Kappadokier und Araber. Was nenne ich jedes an seinem Teile? 518 Denn allen Völkern, wie viele die Erde bewohnen, 519 wird der Höchste einen schrecklichen Schlag zusenden.

520 Wenn aber ’wieder‘ gegen die Hellenen ’ein barbarisches‘[8] Volk herankommt, 521 wird es viele Häupter auserlesener Männer verderben; 522 viele fette Schafe der Menschen werden sie vernichten 523 und Herden von Rossen und Mauleseln und lautbrüllenden Rindern. 524 Die schöngebauten Häuser werden sie gesetzlos mit Feuer verbrennen. 525 Viele geknechtete Leiber werden sie mit Zwang zu fremdem Lande 526 führen und Kinder und tiefgegürtete Frauen 527 aus den Kammern, zarte, die mit weichen Füßen vorher ’gingen‘[9], 528 werden sie sehen in Banden durch barbarisch redende Männer 529 allen schrecklichen Frevel erleiden; und nicht werden sie haben 530 einen, der ihnen nur etwas den Krieg abwehre und zum Leben helfe. 531 Sie werden sehen müssen, wie der Feind ihre eigenen Besitztümer und ihren ganzen Reichtum 532 genießt; Zittern wird ihnen die Kniee erfassen. 533 Fliehen werden hundert, einer wird sie alle verderben; 534 fünf aber werden einen mächtigen ’Kriegshaufen‘[10] zur Flucht wenden. Sie aber, ihnen gegenüber 535 schimpflich verwirrt durch den Kampf und schreckliche Bestürzung, 536 werden ihren Feinden Freude bringen, den Hellenen aber Trauer.


  1. Hdschr. „Und S. ehern mit Gebell und dich, K., er wird sich rühmen bei Allem (über Alles), doch gleich wird die Flöte schallen“.
  2. Adverb nach Rzach; Hdschr. Adjekt. Fem. (zu „Schlag“), wonach auch „ewig“ hierzu zu konstruieren wäre.
  3. Ohne Konstruktion und unmetrisch.
  4. Castalio; Hdschr. „in dem“.
  5. Lücke; „ein Übel“ ergänzt Castalio.
  6. Hdschr. unmetrisch „Gog und allen nach der Reihe zugleich [mit] Magog“.
  7. Hdschr. unklare Völkernamen im Gen. Plur., wie gleich darauf wieder.
  8. Nauck; Hdschr. „ein vielbarbarisches“ oder „vieles barbarische“.
  9. Meineke; „gefallen waren“ Hdschr.
  10. Castalio; „Zorn“ Hdschr.; zum Inhalt vgl. Dt. 32,30.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Blass (Übersetzer): Die Sibyllinen. Tübingen: Mohr Siebeck, 1900, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DieSibyllinenGermanBlassKautzsch2.djvu/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)