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Seite:Deutscher Musenalmanach (7) 1857.djvu/410

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Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang

     Mit Castagnetten und Zimbelklang,
In flittrigen Röckchen, die nicht zu lang;
Doch all ihr Tändeln und Kichern und Lachen,
Es kann mich nur noch verdrießlicher machen!

25
     Fort mit den Blumen! Ich kann nicht ertragen

Die Düfte, die von alten Tagen
Mir boshaft erzählt viel holde Schwänke –
Ich weine, wenn ich ihrer gedenke. –




7.


     Ich war, o Lamm, als Hirt bestellt,
Zu hüten dich auf dieser Welt.
Hab’ dich mit meinem Brot geäzt,
Mit Wasser aus dem Born geletzt.

5
Wenn kalt der Wintersturm gelärmt,

Hab’ ich dich an der Brust erwärmt.
Hier hielt ich fest dich angeschlossen,
Wenn Regengüsse sich ergossen,
Und Wolf und Waldbach um die Wette

10
Geheult im dunkeln Felsenbette.

Du bangtest nicht, hast nicht gezittert.
Selbst wenn den höchsten Tann zersplittert
Der Wetterstrahl – in meinem Schooß
Du schliefest still und sorgenlos.

15
     Mein Arm wird schwach, es schleicht herbei

Der blasse Tod! Die Schäferei,
Das Hirtenspiel, es hat ein Ende.
O Gott, ich leg’ in deine Hände
Zurück den Stab. – Behüte du

20
Mein armes Lamm, wenn ich zur Ruh’
Empfohlene Zitierweise:
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/410&oldid=- (Version vom 31.7.2018)