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Henrich Heine[1].
Die Wahl-Esel.
Die Freiheit hat man satt am End’,
Und die Republik der Thiere
Begehrte, daß ein einz’ger Regent
Sie absolut regiere.
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Jedwede Thiergattung versammelte sich,Wahlzettel wurden geschrieben;
Parteisucht wüthete fürchterlich,
Intriguen wurden getrieben.
Das Comité der Esel ward
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Von Alt-Langohren regieret;Sie hatten die Köpfe mit einer Kokard,
Die schwarz-roth-gold, verzieret.
Es gab eine kleine Pferdepartei,
Doch wagte sie nicht zu stimmen;
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Sie hatte Angst vor dem GeschreiDer Alt-Langohren, der grimmen.
Als einer jedoch die Candidatur
Des Rosses empfahl, mit Zeter
Ein Alt-Langohr in die Rede ihm fuhr,
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Und schrie: Du bist ein Verräther!
- ↑ Aus des Dichters Nachlasse mitgetheilt durch Henri Julia.
D. H.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 374. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/392&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 374. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/392&oldid=- (Version vom 31.7.2018)