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Seite:Deutsche Kunstblätter Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800.djvu/75

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Die Erfahrung sagt uns nun, daß man Versuche macht, die leblose und die lebendige Natur nachzusticken, daß es jedoch nur wenigen gelungen ist, ihre Werke in ein Verhältnis mit denen zu bringen, welche die Malerei aufzuzeigen vermag. Mau suche einmal bei unsern Kunstausstellungen und man wird sehen. Die Blumen sind gemeiniglich noch am leidlichsten, aber die gestickten Landschaften machen fast alle die unbarmherzigsten Prätensionen auf unsre Einbildungskraft. Von menschlichen Köpfen und Körpern will ich gänzlich schweigen. Wenn indessen die Erfahrung auch gar nicht spräche, so wäre schon aus den zahllosen Schwierigkeiten, welche die Stickerei vor der Malerei hat, zu weissagen, daß sie es dieser niemals gleichthun würde. Verbannung also!

Demohngeachtet wollen wir keinesweges ihrem Daseyn zu nahe treten, sondern nur aus dem Kreise der Kunst sie verweisen, wohinein sie sich widerrechtlich zu drängen bestrebt. Die Galanterie und die Mode, ihre Schöpferinnen, mögen für ihr Fortkommen sorgen. In ihren Gebieten verstummt die Kritik. Auf Kleider, Brieftaschen und dergleichen,

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800. Arnold und Pinther, Pirna 1800, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Kunstbl%C3%A4tter_Die_Kunstausstellung_zu_Dresden_im_Jahre_1800.djvu/75&oldid=- (Version vom 14.10.2024)