schon zum Vortheile der Madame Seydelmann für entschieden annehmen.
Ein historisches Gemälde in Oehl, von Herrn Professor Schubert.
Es ist Koriolans Mutter, wie sie mit dessen Gattin und Kindern vor ihm erscheint, um ihren Sohn seinem Vaterlande wieder zu gewinnen. Eine gute Komposition, in der eine verdienstvolle Zeichnung vorzüglich sichtbar ist. Auch das Kolorit ist gefällig. Sehr viel sagt das Gesicht und die Geberden, der Mutter. Die schönste. Gruppe bildet aber wohl Koriolans reizendes Weib mit den Kindern. Nur würde uns vielleicht auf ihrem Gesicht der Ausdruck zu gering scheinen, wenn wir uns nicht noch zur rechten Zeit einer Wahrheit erinnerten, welche der scharfsinnige Winkelmann[1] bei Gelegenheit der Niobe vorträgt; „Ein Zustand, sagt er, wo Empfindung und Ueberlegung aufhört, und welcher der Gleichgültigkeit ähnlich ist, verändert keine Züge der Gestalt, und der Bildung.“ Das unweit von
- ↑ Geschichte der Kunst, 1ster Th. S. 826.
Unbekannt: Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800. Arnold und Pinther, Pirna 1800, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Kunstbl%C3%A4tter_Die_Kunstausstellung_zu_Dresden_im_Jahre_1800.djvu/25&oldid=- (Version vom 22.9.2024)