der kurze Bericht Pauls über den Ausgang der Streife nach dem versteinerten Walde hin in allen den Wunsch, den Piraten der Wüste gleichfalls unschädlich zu machen. Dann konnte man ungestört bei der Oase rasten und sich mit Trinkwasser versehen.
Auf Pinkemüllers halben Befehl hin – alle ordneten sich seinen klugen Vorschlägen stets ohne weiteres unter – blieben nur Janos Preszöni und Heinz Brennert in dem Tale und bei den Tieren zurück. Die anderen sattelten schnell ihre Dromedare und ritten dann in zwei Abteilungen zu je vier Mann nach Südosten und Südwesten zu davon, nachdem man ganz genau verabredet hatte, wie man sich in jedem Falle verhalten solle.
In weiter, beweglicher Kette wurde so der versteinerte Wald umstellt. Aber Stunde um Stunde verrann, und kein Ibrahim erschien. Da entschloß sich Paul, abermals den Kundschafter zu spielen.
Diesmal gelangte er unbehelligt in die Oase hinein. Hier fand er nur noch vier weidende Dromedare, ein im Erlöschen begriffenes Lagerfeuer und … die Leiche des Engländers vor, die offenbar von Ibrahim neben dem Feuer mit Hilfe von starken Zweigen als Stützen so natürlich aufgebaut war, als ob Shlook in sitzender Stellung schliefe.
Da Ibrahims Reittier verschwunden war, gab es nur eine Erklärung für sein Entweichen: er hatte sich auf und davon gemacht, bevor die Gefährten den versteinerten Wald hatten einkreisen können.
Heinz Brennert war in seinem tiefsten Herzen höchst ungehalten darüber, daß Doktor Pinkemüller gerade ihn als Wächter zusammen mit Janos bei den übrigen Dromedaren zurückgelassen hatte. Anders der Ungar, der von der Wichtigkeit dieses Auftrags sehr erfüllt war und stolz mit einer Beduinenflinte unterm Arm das Lager
W. Belka: Der Tempel Salomonis. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Tempel_Salomonis.pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)