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Seite:Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau.djvu/81

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Daruff er Kilius ihm Josen Fritz geantwortet: wo er wüste zu helffen, darzu so Glümpf Füg Ehre und Recht hettent, das wolt er gern thun. Uff das hett bemelter Jos Fritz witter geredt: sie wöltent allein dem geleben, was götlich zimlich und billich were, und die großen Wucherer, und was nit götlich noch billich were, abthun; und so einer gezinßt und die bezalten Zins dem Houbtgut sich verglichent, fürer nit gedulden, daß die witter gegeben solltent werden. Sodenn woltent sie auch ihren Herren und Obern in künftigem wie bißhar nit me dann zum Jar ein Frontag thun; sonder unterstan, sich selbs by ihren Bruchen, Rechten und alt Harkomen zu handthaben, deß sie bißhar von ihrem Jungherren gewaltiglich und ohn Recht entsetzt und davon gedrungen. Dann er wol wiste, wie sie der Wirthschaft halb mit ihrem Jungherren lang Zitt zu Ensheim gerechtiget, dasselbs mit Urteil und Recht erlangt, daß ein jeder Hynderseß zu Lehen möcht Wirthschafft halten, und triben frye, und ohn alle Beschwerd. Daß aber ihr Jungherr ihnen nit hett wellen vertragen, sonder wider ihr Brieff, Sigel, und erlangte Recht, sie davon getrungen, und die Wirtschaft andern Personen, umb ein Gelt verliehen. Den und derglichen ander Gewalt und Hochmut sie untzhar hetent müßen erliden, und were derselb Joß mit diser getaner Red von ihm abgescheiden, also daß er ihm uff das mal nützit witter entdeckt hette.

Witter sagt er, daß ihr aller Fürnehmen sie gestanden, uff nach geschriben Meynung. Zum ersten, daß sie wolten unsern aller heiligsten Vatter den Pabst, unsern allergnedigesten Herren den Keiser und vorab Got zu ihren Herren gehept; doch so wolten sie ihr Herren nit verlöucknet haben. Zum andern wolten sie angesehen haben, daß ein jeder vor sinem Richter an dem End, da er denn gesessen were, solt furgenommen werden; und haben die geistlichen und rottwillischen Gericht über sich selbs umb Schulden fürer nit wellen dulden noch leiden.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/81&oldid=- (Version vom 31.7.2018)