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Seite:Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau.djvu/53

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hett, da die Unterthanen etlichermassen mit ihren Herrschaften spennig gewesen, die haben sie understanden in ihr Bund zu bringen, und so einer dem andern den Handel anzeigen wollen, hat er ihm allweg vorhin zugemuthet, ein Gelübdt zu thun, den Handel so er ihm öffnen würd, zu verschweigen. Damit sind ihren dennoch ein gute Anzahl worden. Und für den andern Rathschlag ist des erlosen Hauptmanns Meinung gestanden, wie er könnte ein Fänlin mit einem Bundschuh zuwegen bringen dadurch hat er geacht, ob gleichwohl am Anfang sie nicht viel wären, sobald sie dann das Fänlin fliegen liessen, würden die Armen all uff ihr Parthie fallen. Und hat daruff einen unbekannten Bauren geordnet zu einem Maler gen Freiburg, den anzusuchen, ihm ein Fänlin mit einem Bundschuh zu malen.

Und als derselbe Bauer in die Stadt zu diesem Maler kommen ist, und demselben nach langem Seufzen mit gar großer Beschwerung den Handel angezeigt, hat der Maler sich nicht lang besinnet, sonder uß beweglichem Gemüth, als einer, dem der Handel sehr mißfallen, den Bauren hart gescholten, und gesagt, er solle sich hinweg machen, und ihn mit solicher Arbeit unbekümmert lassen, sich auch vor diesen Sachen hüten, damit er nicht gestraft werd, anmit ist der Bauer gestracks hinweg gangen. Doch hat der Maler gleich von Stund an darneben der Oberkeit solich Meinung angezeigt; nachdem aber der Bauer unbekanntlich, und also nicht wissend gewesen ist, wo sich solich böß Feuer erheben wollen, haben die von Freiburg damalen nicht mehr dazu thun können, noch mögen, anders, dann daß sie solichs ihren Umsessen insgeheim zu wissen gethon, damit jeder gut Aussehen hierin haben möcht, und damit ihr Stadt in Hut und Sorg gestellt, auch befohlen, diesen Handel zu erfahren, und ihnen fürderlich anzubringen.

Dieweil nun Joß Fritz dieser Anschlag mißrathen, ist er zum andernmal mit sammt zweien seiner Mitgesellen zugefahren, hat ein Maler, der auf dieselb Zit die Kilchen zu Lehen gemalt,

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Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/53&oldid=- (Version vom 31.7.2018)