mit seinen Gesellen in die Metzig seines Ortes einzudringen, einem derselben das neue Gewicht anzuhängen, und es unter Trommeln und Pfeifen der Rems zuzutragen, um hier nach alter Sitte an demselben das Gottesgericht der Wasserprobe zu üben.
Gleiches wiederholte er an andern Orten, wobei er sich rühmte, der arme Konrad zu seyn, und versicherte, wenn die Bruderschaft zusammenzöge, würde sich bald mehr Volk zu ihm schlagen, da es an solchen Gesellen, die Güter im Hungerberg und in der Fehlhalde besäßen, nicht mangle. Solche Vorgänge veranlaßten wirklich eine Menge von Zusammenrottungen, und einen allgemeinen Ausbruch der Unzufriedenheit, welcher nur durch die schleunigste Aufhebung des neuen Gewichtes und durch große Beschränkungen, die sich der Herzog auf dem nächsten Landtage gefallen ließ, gesteuert werden konnte.
Noch unterm 25. Juli 1514 schrieb Markgraf Philipp von Baden an die Stadt Freiburg, sein Oheim und Schwager Herzog Ulrich habe seinen Vater und ihn aufs ernstlichste um Hülfe gegen aufrührerische Unterthanen angesucht; worauf sie einen Beistand zu Fuß aus den Herrschaften Rötteln, Sausenburg, Badenweiler und der Markgrafschaft Hochberg abgehen lassen. Die Stadt möge daher als freundliche und vertraute Nachbarin zu diesen Herrschaften und Wohnungen der Unterthanen ein treues fleißiges Aufsehen tragen.[1]
- ↑ Beil. Nro. 30. – Da bekanntlich der arme Konrad im Würtembergischen schon vielfältig und urkundlich bearbeitet ist, mag es genügen, ihn hier nur als Verbindungsglied aufgeführt zu haben.
Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)